Zum Inhalt springen

Experimental Practice based on interdisciplinary
collaboration, mentorship & art residency

Programm

VORBRENNER ist eine Plattform für zeitgenössische Kunstformate, die über Sparten- und Genregrenzen hinweg prozessorientiertes Arbeiten fördert. Sowohl für Kollektive als auch für Einzelkünstler*innen, die sich auf Basis eines interdisziplinären Kunst- und Wissenschaftsbegriffes auf die Suche nach neuen Erkenntnissen und zeitgenössischen Ausdrucksformen begeben wollen, werden hier Möglichkeiten temporärer Zusammenarbeit geboten.

"I am outside of it in the land of NOPE."
E. Jane

Archiv

Ebbe/Flut

Kristin Jackson Lerch, Rey Joichl, Xava Mikosch
28.05.-08.06.2025
Performance
BRUX / Freies Theater Innsbruck

EBBE/FLUT erzählt Geschichten über Isolation, Nähe und Gemeinschaftlichkeit unter transgeschlechtlichen Menschen. Mit all ihrer Trauer, Wut, Selbstdisziplinierung und Hedonismus geraten die Charaktere in Konflikte, lernen aber auch stetig, miteinander auszukommen. Sie verwickeln sich in ihren Narrativen, bis nicht mehr klar ist wo das Ich endet und das Du beginnt - Narrative über Körper und Dysphorie, Selbstbestimmung und Sicherheit, Liebe und Sex, Herkunft und Glaube, Erwachsenwerden und Familie. Tanz, Poesie, Text, medizinische Praktiken und digitale Medien treffen aufeinander, während die Gezeiten sich wenden. Das Wasser steigt, so wie der Druck der Ausgrenzung, Gewalt, Isolation und alten Wunden. Welche Formen von Gemeinsamkeit, Heilung und Transformation können wir erträumen, auch wenn wir schon bis zu den Knöcheln im Wasser stehen? Mit all unseren Unterschieden, wie blicken wir aufeinander und unser Publikum?

Kristin Jackson Lerch

Kristin Jackson Lerch ist Tänzerin, Performance-Künstlerin und Hausmeisterin. Mit Wurzeln in queeren Subkulturen bildete sie sich autodidaktisch fort und wandte sich der bildenden Kunst zu. Mit Tanz, Makeup, sound design, text und digitalen Medien ezählt sie autofiktionale Narrative, zum Beispiel bei “Gerald” (MuMok, 2020), “Ich bin was wert!” (Sargnagel lädt ein, 2019), oder im Team bei “What comes after the storm?” (u.a. Theater am Markt, 2024), “Tell me more about your silence” (Kunsthalle Wien, 2023) “Chimeric Tendencies” (Sterischer Herbst, 2024). Als Moderatorin arbeitete sie bei Artist Talks wie (zb. Women in Drag, 2022), sowie als Tanzpädagogin (zb. Wer bin ich?, 2024). Gemeinsam mit Nkeny Bakilam Nsangong gründete sie 2022 trans*motion. Des weiteren tritt Kristin in Dragshows und als Go-Go-Tänzerin auf, sowie als Model und in Musikvideos. In Isa Schieches Film "Die Räuberinnen" (Max-Ophüls-Preis, 2024) spielte sie die Hauptrolle der Agnes.

Rey Joichl

Rey Molina Joichl ist ein verträumter Wassermann, ein leidenschaftlicher Tänzer, ein sanfter Lustmensch, ein schlafloser Schriftsteller, ein fürsorglicher Community-Organisator und ein Psychologe. Als Nachkomme des Aymara-Volkes und österreichischer Bauern sieht er sich selbst als Qariwarmi und forscht seit 2023 an trans-futuristischen und indigenen Psychologien sowie daran, wie man diese als choreografische Strategien umsetzen kann. Das Erkunden kritischer gesellschaftlicher Kontexte sowie die Rolle des Publikums in Theatern, Clubs und im alltäglichen Leben spielen eine bedeutende Rolle in seiner Praxis. Reys aktuelle Arbeit „mi cuerpo. en llamas“ ist ein kritischer Liebesbrief an den Blick des Publikums und den Konsum dissidenter Körper und „underground“ Kulturen. Seine Praxis reicht von Kitsch-Drag-Artistik (als „El Maricón“) bis hin zu zeitgenössischer Performancekunst, flirtet manchmal mit Komödie und Plattenspielern und veranstaltet gelegentlich Reggaetón- und Perreo-Workshops. Rey ist Teil von trans*motion sowie des S_P_I_T_ Festivals, des Hyperreality Festivals für Clubkultur, der Brunnenpassage und Kissen. Seit Anfang 2022 ist er ein integrales Mitglied der Ballroom-Community in Wien und hat Balls in ganz Europa, in Lima (PE) und in Arequipa (PE) unter seinem Ballroom-Alter Ego Dulce 007 getanzt.

Xava Mikosch

Xava Mikosch ist ein transdisziplinärer Künstler mit Fokus auf Film, kreativem Schreiben und Performance. In seinen künstlerischen Arbeiten stellen daher verschiedene Medien eine zentrale Rolle dar, genauso wie das Aufgreifen und Hinterfragen postkolonialer, sozio-politischer Prozesse. Neben dem Studium digitaler Kunst an der Universität für Angewandte Kunst bildete er sich an der Stockholm University of the Arts und im Rahmen des DanceWEB-Stipendiums am ImPulsTanz-Festival weiter um neue, kritische Perspektiven im Tanz- und Performancebereich gewinnen. Als Teil des Kulturvereins mal hans mal franz brachte Mikosch gemeinsam mit Julia Polzer den Langfilm LIEBE LEBEN HÜNDIN HOCHZEIT auf die Leinwand, indem er sowohl für Regie und Produktion zuständig war, aber auch vor der Kamera als Performer zu sehen. Beim steirischen herbst 2024 war er mit dem process showing seines aktuellen Projekts “cimeric tendencies” vertreten, dass kritische und queere Auseinandersetzungen mit steirischer Folklore zeigte.

Jetzt zu unserem Newsletter anmelden:

Ja, ich möchte diesen Newsletter erhalten

Ausführliche Informationen zum Versandverfahren finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.